Die Wachau: Synonym für einzigartige, unverwechselbare Weine
Die Wachau ist das westlichste Weinbaugebiet in Niederösterreich, geprägt vom kontinentalen Randklima. Das westliche Ende wird durch besonders kühle Luftmassen aus dem Norden beeinflusst, die östlichen Bereiche prägen pannonische Einflüsse. Regulierend greift immer der Donaustrom ein. Auch die Böden tragen zur Vielfalt der Wachauer Weine maßgebend bei. Der Bogen reicht vom Muttergestein Gneis, über die mehr oder weniger mächtigen Lössauflagen bis hin zu den Schwemmlandböden. So ergeben sich trotz der Kleinheit des Weinbaugebietes recht unterschiedliche Weintypen, die aber stets mit Eleganz, Mineralität oder Tiefgang glänzen.
Mautern an der Donau
Die erste quellenmäßige Erwähnung von Weingärten in Österreich finden wir in der weltberühmten Lebensbeschreibung des heiligen Severin, der um 470 als Apostel der Noriker in der Nähe des römischen Castells Favianis, dem heutigen Mautern an der Donau, wirkte. Sein Schüler Eugippius, der das heilige Leben seines Meisters im Jahr 511 aufschrieb, berichtet uns, daß sich St. Severin sehr oft „ad vineas“ was soviel wie „zu den Weingärten“ heißt, in der Nähe von Mautern an der Donau in seine Zelle zurückzog.
Vom 1. bis zum 5. Jh. n. Chr. bezeichnete die Donau die Nordgrenze des römischen Reiches. An der Seite der heutigen Stadt Mautern schützte das Kastell Favianis einen wichtigen Flußübergang oder eine Holzbrücke. Einige Teile der spätrömischen Befestigungen wurden auch im Mittelalter benützt, und sind noch heute erhalten.
In der westlichen und nördlichen Stadtmauer sind ältere Mauerteile zu erkennen. An der Westseite der Römerhalle zeigen die römischen Mauerstrukturen noch die Erkerrundungen der Kastellmauer. In der ehemaligen Westfront des Kastells erhebt sich der große spätantike Hufeisenturm, der wohl gemeinsam mit anderen Türmen den in der 2. Hälfte des 4. Jhs. neu befestigten Nordteil des Kastells sowie vermutlich auch einen Donauhafen schützte. Etwas weiter südlich liegt der etwas ältere Fächerturm des Kastells der mittleren Kaiserzeit.
Favianis gewann besonders an Bedeutung, als der heilige Severin hier ein Kloster errichtete, wie Eugipius in der “VITA SANCTI SEVERINI” berichtet. Seine Lebensgeschichte aus dem 6. Jh. berichtet über eine Reihe von diplomatischen Missionen, die Severin zur Verbesserung der gefährlichsten Situation am Limes übernahm. Er bereitete den geordneten Abzug der Romanen aus dem von den Germanen bedrohten Limesgebiet vor, der bald nach seinem Tod (482 n. Chr.) stattfand. Dieser Zeitpunkt (488 n. Chr.) bezeichnet das Ende der römischen Herrschaft an der mittleren Donau.